Zero Waste und Circular Economy – wie passt das zusammen?

Zero Waste und Circular Economy – wie passt das zusammen?

Gestern abend war die Veranstaltung von Zero Waste HubClub zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in Österreich. Über 90 Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen von Wirtschaft, Öffentlicher Verwaltung und Erziehung diskutierten intensiv, das Netzwerken ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Wenn wir eine Circular Economy vorantreiben, wird auch der „Waste“ immer stärker zurückgehen, daher passen beide Themen gut zusammen.  Nach einer kurzen Vorstellung von Zero Waste Austria und dem Impact Hub gab es 3 Inputs, bevor wir in Gruppenarbeiten einzelne Fragen beantworteten.

Alchemia-Nova, die u.a. als Teil eines EU-Projekts ein Haus im 14. Bezirk nach dem Cradle-to-Cradle Gedanken umbauen wollen, ist die Organisation in Wien, die sich um Cradle-to-Cradle und deren Umsetzung in Österreich kümmert. Johannes Kisser, der Geschäftsführer, möchte Circular Economy Lösungen weitergehend aktiv unterstützen, indem er die Expertise für Förderanträge für die umfassend bereitgestellten Gelder der EU zur Verfügung stellt (natürlich gegen angemessene Bezahlung), aber auch weitergehende Schulungsangebote entwickelt. Wir werden in diesem Bereich aktiv mitwirken, um den Gedanken zu verbreiten. Alchemia-Nova ist bereits in mehreren Projekten aktiv und wird die Erfahrung der Community in Wien bereitstellen, weitere Veranstaltungen sind bereits in Planung.

Karin Huber-Heim ist seit Jahren als Beraterin und Dozentin im Bereich Circular Economy unterwegs, verbindet Circular Economy mit dem UN Global Compact, hält zudem Workshops und Kurse an Fachhochschulen. Zur Zeit wird das Studienangebot an der FH in Wien ausgebaut, der MBA für Business hat bereits ein Modul zur Circular Economy aufgenommen. Ziel ist, dass jeder der Wirtschaft studiert, die Grundlagen der Circular Economy kennen lernt. Derzeit wird konkret ein Circular Business Innovatino MBA konzipiert. Julika Dittrich von Circular Futures setzt ebenfalls beim Kreislaufwirtschaftspaket der EU an. Einige Best Practices aus Österreich und Europa sind auf der Website verfügbar. In den späteren Diskussionen wurde genau das ein wichtiger Erfolgsfaktor für die weitere Verbreitung aufgeführt, hier sollte sich jeder ein Bild machen.

Im Anschluss an die Vorträge fanden wir uns in Gruppen zusammen, um nach einer kurzen Vorstellungsrunde zu sammeln, was es braucht, um Circular Economy in Österreich durchzusetzen und was uns als Protagonisten konkret fehlt. Kernaussagen für mich waren „Miteinander statt Gegeneinander“, „die Kreislaufwirtschaft braucht innovative Unternehmen und Vorzeigeprojekte“, „positive Aufbereitung in den Medien“ und „gute Ausbildung und Bewusstseinsänderung“. Das zeigt schon die Interdisziplinarität und das systemische Denken, das für diesen Wandel erforderlich ist. Zum Glück müssen wir nicht mehr anfangen, denn es gibt schon Unternehmen und Organisationen, die sich auf den Weg gemacht haben.

Einige weitere Ideen: Die Änderung der politischen Rahmenbedingungen, z.B. durch steuerliche Unterstützung von Wiederverwendung und Reparatur, wäre ein wichtige Hilfe, auch Pfandsysteme würden die Verhaltensänderung unterstützen. Best Practices zu zeigen und zu erläutern, dass die Circular Economy nicht ein Traum, sondern Realität mit wirtschaftlichem Erfolg ist, war ein weiterer Punkt, der bei allen Gruppen aufkam. Kurse und Trainings für alle Gruppen (Schüler, Studierende, Menschen im Beruf) sind erforderlich, um das Wissen und das Grundverständnis zu steigern, und die Einstiegsbarrieren zu reduzieren – auch durch Pioniergeist, Kreativität und kollaborative Ansätze. Die positive Energie im Raum war spürbar, einige intensivere Diskussionen gab es im Anschluss. Selbst als der Impact Hub die Türen schloss, wollten noch nicht alle gehen.

In Wien gibt es einige Gruppen, die dieses Thema vorantreiben. Ich sammle die Termine und werde sie bereitstellen, soweit sie mir bekannt sind. Auch unter dem Circular Economy Club finden sich immer wieder interessante Events.