Systemisches Coaching als ergänzender Ansatz

Systemisches Coaching als ergänzender Ansatz

Vor 10 Tagen habe ich meine Ausbildung als systemischer Coach abgeschlossen und mittlerweile meine ersten Coaching-Termine auf Basis dieses Ansatzes mit sehr positivem Feedback durchgeführt. Es ergänzt mein bisheriges Coaching-Angebot, dass sich stärker fachlich und methodisch auf das Projektmanagement konzentriert hat. Dank der qualifzierten Ausbildung beim durch Stiftung Warentest ausgezeichneten Trainingsunternehmen Competence on Top hat sich mein Werkzeugkasten für das Coaching weiter gefüllt, so dass ich in Zukunft noch weitergehend auf die Ziele, Herausforderungen und Fragen meiner Coachees eingehen kann. Doch was bedeutet „systemisches Coaching“ eigentlich?

Der Ansatz, den ich gelernt habe, basiert auf dem konstruktivistischen Menschenbild mit einem systemischen Ansatz zur Lösung. Konstruktivistisch heißt, dass es keine objektive Realität gibt, sondern dass wir als Menschen uns unsere Welt selbst konstruieren – auf Basis unserer Werte, Einstellungen und Erfahrungen nehmen wir bestimmte Dinge auf eine Art und Weise dar, die uns manchmal hilft, manchmal aber auch im Weg steht. Die Aufgabe beim Coaching ist es, diese subjektiven Wahrnehmungen zu akzeptieren und direkt dazu überzugehen, wie man mit dieser Welt am besten umgeht. Dieser Ansatz mit Blick auf die Lösung statt auf die Ursachen hat mir sehr angesprochen, da dies meiner Denkweise in der Beratung und im Training entspricht – denn ich kann die Vergangenheit und meine Erfahrungen nicht ändern, sondern muss die Zukunft auf dieser Basis optimal für mich gestalten.

Da ich dies nicht ohne Rücksicht auf den Rest der Welt (andere Systeme) tun kann, betrachtet, das systemische Coaching den zirkulären Ansatz. Durch das, was ich ändere, ändere ich gleichzeitig das System, innerhalb dessen ich es ändere. Dadurch sind die Auswirkungen nicht vollständig vorhersagbar, denn die Umwelt dreht sich mit. Aus diesem Grund gibt es die „Warum“-Frage nicht – es geht vielmehr darum, dass ein Coachee für sich Handlungsmöglichkeiten findet, um das Geschehen selbst zu beeinflussen. Als Coach helfe ich dabei, diese Möglichkeiten zu erkennen. Zur Bearbeitung von Herausforderungen, z.B. Probleme, Konflikte, Beziehungen, Entscheidungsbedarfen oder zum Finden von Zielen und Entwicklungsmöglichkeiten ist das systemische Coaching geeignet. Ein breites Spektrum, bei denen ich mich im wesentlichen auf Business Themen fokussieren werde.

Die richtigen Fragen stellen ist eine wichtige Aufgabe des Coaches – die systemischen Fragen werden dabei ergänzt durch verschiedene „Interventionen“, die einen Ablauf zur Bearbeitung von bestimmten Themen beschreiben. Die richtige Vorgehensweise für die jeweilige Fragestellung des Coachees zu finden, ergänzt das  „gut zuhören“ und „sich auf den Coachee einlassen“ und liefert auch Menschen, die sich schon länger mit ihrem Thema beschäftigten, neue Perspektiven. Das ist das spannende am Coaching, denn durch die gesteuerte Reflexion und bewusste Perspektivwechsel erhalte ich neue Anregungen. Der Coach sorgt dafür, dass aus diesen Anregungen konkrete Handlungen entstehen und auf Papier gebracht werden. Dadurch, dass der Coachee diese selbst entwickelt und ggf. sogar auf Papier gebracht hat, ist das persönliche „Commitment“ zu diesen ToDo´s wesentlich höher, als wenn es der Vorschlag eines Beraters wäre. Das kann ich aus eigener Erfahrung gut bewerten, denn im Rahmen der Ausbildung haben wir uns gegenseitig gecoacht. Und die Aufgaben, die ich mir dabei gegeben habe, habe ich größtenteils schon aufgearbeitet. Das gibt mir das gute Gefühl, dass systemisches Coaching wirkt.